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CUPRA Born 58kWh / Heckantrieb – Test / Fahrbericht

Es ist klar, dass der CUPRA Born viel Potenzial hat, sowohl in Bezug auf seine Ausstattung als auch auf sein Aussehen. Ob er dieses Potenzial fahrdynamisch ausschöpfen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Das hoffen wir heute zu erforschen.

Seit CUPRA vor drei Jahren zu einer eigenen Marke wurde, freuen wir uns auf die Ankunft des vollelektrischen CUPRA Born. Benannt nach einem Viertel in Barcelona, ​​ist der Born eine wichtige Ergänzung der CUPRA-Produktpalette und repräsentiert unser Engagement für Elektrofahrzeuge.

Wir sind mit dem Einstiegsantrieb mit 204 PS / 150 kW und 58 kWh Batterie unterwegs. Bis zu 16.000 Umdrehungen pro Minute kann der Motor drehen, während sanfte 310 Nm darauf warten, eingesetzt zu werden. Das bedeutet: 7,3 Sekunden von 0-100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Reichweite (Datenblatt) 424 km. Die grössere Batterie (77 kWh) verbessert diese Werte leicht mit 7,0 Sekunden 0-100 km/h, 548 km Reichweite (Datenblatt), aber den gleichen 310 Nm Drehmoment. Neuerdings bietet CUPRA den kleinen Akku mit 231 PS auch für einen Aufpreis von 2.050 Franken an, was die 0-100-Zeit auf nur noch 6,6 Sekunden verkürzt.

Wie ist die Fahrdynamik? Zunächst die positiven Aspekte: Die Lenkung ist im Sportmodus direkt und frei von Antriebseinflüssen. Hinterradantrieb war noch nie ein schlechtes Konzept, und die Batterien sind fast gleichmässig auf die Achsen verteilt. Mit ESP auf „Sport“ lässt das Auto die Leine etwas lockerer und das Hinterradantriebsgefühl wird deutlicher. Aus der Kurve wird nun geschoben, nicht gezogen. Die Dämpfer sind 15-fach verstellbar und bieten einen guten Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort. So weit, ist es gut.

Wir müssen ehrlich sein und zugeben, dass die Leistung von Elektroautos zu wünschen übrig lässt. 7,3 und 7,0 Sekunden sind gerade für ein Elektroauto nicht besonders flott. Der 1.811 kg schwere Spanier fühlt sich befangen und gehemmt, die Kraft an die Hinterachse abzugeben.

Jemand könnte bei übermütiger Fahrt die Kontrolle verlieren und durch Übersteuern einen Unfall erleiden. BMW M nutzt diese Angst seit Generationen aus und verdient damit viel Geld. Und pikant: Auch der deutlich grössere IONIQ 5 mit Allradantrieb fühlte sich freier und kraftvoller an, während er gleichzeitig auf Knopfdruck die ESP-Leinen lösen und spassige Powerslides in den Asphalt zaubern konnte.

Die Beschleunigung dieses Autos ist beeindruckend – selbst im Vergleich zu anderen Hochleistungsautos. Die Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ hat die Beschleunigung des Autos von 80 auf 120 km/h gemessen und festgestellt, dass es schneller war als ein CUPRA Leon mit 2,0-TSI-Motor und 245 PS.

Der CUPRA Born ist ein stylisches Auto mit vielen verspielten Details, wie den grossen Lufteinlässen an der Front, dreidimensionalen Formen auf der Motorhaube, kleinen parametrischen Dreiecken an der Seite der Rückleuchten, den fliessenden und tiefgezogenen Seitenschwellern, den C-Säule mit fliegenden Quadraten und den auffälligen Felgen.

Die Designer haben sich viel Mühe gegeben, das Design des ID.3 zu verbessern, aber er hat noch einige Probleme. So ist er beispielsweise fast 10 cm höher als ein normaler Golf, nur 4 cm niedriger als ein Golf Plus / Golf Sportsvan. Ausserdem sind die Ergonomie der Arme und des Lenkrads nicht ideal, und die Windschutzscheibe ist gross, aber die Fenster in den A-Säulen sind klein.

Es gibt noch mehr zu besprechen. Beispielsweise sind die Trommelbremsen an der Hinterachse weniger rostanfällig als Scheibenbremsen, aber beide Optionen sind aus CUPRA-Sicht nicht besonders attraktiv. Was die Bremsen betrifft, leistet das Auto im normalen Fahrmodus keine gute Arbeit bei der Energierückgewinnung. Im B-Modus ist die Rekuperation jedoch spürbar stärker und ermöglicht das Einpedalfahren. Die einzige Ausnahme ist, dass es nicht “bremsen” zu wollen scheint, bis ich vollständig zum Stillstand komme.

Die Reichweite der kleinen Batterie nach WLTP soll bis zu 420 km betragen. Dies ist bei sommerlichen Temperaturen ein realistisch erreichbarer Bereich, sofern die Klimaanlage nicht zu hoch aufgedreht wird. Die Batterie lädt fast so schnell wie das Auto fährt, sodass eine siebenminütige Ladung an einer 135-kW-Ladestation eine Strecke von 100 km zurücklegen soll.

Die Ladekapazität des CUPRA Born lässt sich in nur 36 Minuten im besten Fall auf 80 % steigern, selbst wenn der Akku nur noch 5 % Restkapazität hat. Ich habe das getestet, indem ich das Auto mehrmals auf knapp 20 % gebracht habe und konnte es an einer 150-kWh-Ladestation in weniger als einer Stunde auf 100 % laden. Der maximale Energieverbrauch des CUPRA Born ist auf 135 kWh begrenzt.

Der Innenraum des Autos ist sehr minimalistisch, mit einem kleinen Display, das dem Fahrer die wichtigsten Daten anzeigt. Dazu gehören Informationen wie Geschwindigkeit, Reichweite, Batteriestatus, Uhrzeit, Aussentemperatur sowie der Schilder- und Spurhalte-Assistent. Manchen mag das für ein Auto im Jahr 2022 zu minimalistisch erscheinen, vor allem mit den grossen schwarzen Flächen rund um den Bildschirm. Ausserdem befindet sich der Schaltknauf ungewöhnlich weit rechts vom Tachoelement. Die Sitze bieten guten Seitenhalt und eine hohe Sitzposition. Die vielen Stoffeinsätze in Alcantara-Optik verleihen dem Auto eine hochwertige Wirkung, während die kupferfarbenen Akzente für ein wenig Sportlichkeit sorgen. Ein hübscher Akzent sind auch die vielen eingebetteten Formen in der Sitzfläche.

Einen Vorteil hat der Born dennoch: ein Augmented-Reality-Head-up-Display. Dieser projiziert eine Linie auf die Windschutzscheibe, die den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug anzeigt. Beim Fahren mit aktivierter Zielführung werden zudem im Head-up-Display bewegliche Pfeile auf die Windschutzscheibe projiziert. Dieses Feature kennen wir bereits vom Mercedes Benz EQS, hier haben wir es aber nicht erwartet. Daumen hoch.

Was bleibt also?
Der CUPRA Born bringt zwar eine beeindruckende Ritterrüstung mit, aber kämpft mit stumpfer Lanze. Dazu kaum verspielte Innovationen, wie im Tesla oder Honda e, die auf eine jüngere Klientel abzielen würden. Einzig das gute Head-Up-Display stich hervor und die Ladegeschwindigkeit, ansonsten gibt es hier kaum erwähnenswerte Highlights. Der Verbrauch lag im Schnitt bei 17 kWh pro 100 km. Der Basispreis für den CUPRA Born liegt bei CHF 38’900.-. Unser Testwagen mit optionalen Ausstattungen in der Aussenlackierung «aurora blue» liegt bei CHF 47’438.-.

Der Konfigurationstipp:
Aussenfarbe in «aurora blue», Alufelgen 8J x 20 «Firestorm» mit 235/40 R20, CUPRA Sportschalensitze in Dinamica «granite grey», Privacy Verglasung

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Der Autor verfügt über umfangreiche Erfahrung im Fahren von MINI John Cooper

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